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Studie: Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefordert

14.08.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Orizon GmbH.

Aus Arbeitsmarktperspektive sind demographischer Wandel und wachsender Fachkräftemangel die großen Herausforderungen. Fragt man Arbeitnehmer in Deutschland, sehen 85 % die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wirksamste Gegenmaßnahme. An 2. Stelle setzen 79 % auf die Re-Integration älterer Menschen.

Viel weniger erwarten die Befragten von einer gezielten Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Lediglich 44 % halten dies für effektiv gegen den Fachkräftemangel. Der Subventionierung von Förder- und Beschäftigungsmaßnahmen von schwervermittelbaren Personen geben dagegen 57,5 % gute Chancen. So die Ergebnisse der aktuellen Studie "Arbeitsmarkt 2013 - Perspektive der Arbeitnehmer", initiiert durch das Personalunternehmen Orizon.

Gesetzliche Frauenquote geht an den realen Bedingungen des Arbeitsmarktes vorbei

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lag die Erwerbstätigkeit von Müttern im Jahr 2011 bei 67 %. Fast die Hälfte aller berufstätigen Frauen sei nur teilzeitbeschäftigt. Dabei wünschten sich 7,7 Mio. dieser Arbeitnehmerinnen eine deutlich höhere Wochenarbeitszeit. Aber das ist nur möglich, wenn Unternehmen und Politik entsprechende Modelle für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbieten. Die politische Diskussion zur gesetzlichen Frauenquote wird jedoch auf die Spitzenpositionen in der deutschen Wirtschaft reduziert und wird damit dem Kern des Problems nicht gerecht. So gibt der Bund deutscher Arbeitgeber (BDA) zu bedenken, dass derartige Spitzenpositionen nur von Kandidatinnen ausgefüllt werden könnten, die im täglichen Berufsleben die Chance haben, umfangreiche berufliche Erfahrungen zu sammeln und sich zu bewähren. Was für viele Frauen aufgrund der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf nicht möglich sei. Auf Seiten der Wirtschaft seien erste Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, so gebe es inzwischen fast 600 Betriebskindergärten. "Zusätzlich ist es nötig, die Arbeitszeitmodelle zu flexibilisieren", sagt Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer von Orizon. "Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten wie Elternzeit gibt es schon einigen Spielraum für die Unternehmen, individuelle Konzepte umzusetzen, die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeiterin gerecht werden, als auch die Arbeitskraft für das Unternehmen sichern." Es sei jedoch auch Aufgabe der Politik, bestehende Hindernisse weiter zu reduzieren.

Großes Potenzial bei älteren Arbeitsuchenden

79 % der Studienteilnehmer sehen an 2. Stelle zur Bekämpfung des Fachkräftemangels die Re-Integration älterer Arbeitsuchender. Dabei sollten sowohl für den Arbeitsuchenden als auch für Unternehmen Anreize geschaffen werden, denn das Potenzial dieser Gruppe ist groß: Über 970.000 Menschen der ca. drei Mio. Arbeitslosen (April 2013) sind über 50 Jahre alt. "Als Personalunternehmen machen wir mit älteren Mitarbeitern durchweg positive Erfahrungen", so Traub. "Die vielfältigen Berufserfahrungen aber vor allem auch die ausgeprägten sozialen Kompetenzen spielen für die Wirtschaft eine große Rolle, so dass wir keine Schwierigkeiten haben, attraktive Arbeitsplätze für ältere Bewerber zu finden."

Erhebungsmethode
Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung mit 2.072 Arbeitnehmern sowie Arbeitsuchenden in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus. Die Befragung wurde von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH durchgeführt.


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