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Stimmungstief bei CEOs überwunden

16.01.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC.

CEOs weltweit zeigen sich optimistischer als im Vorjahr: 38 Prozent der Unternehmenslenker:innen rechnen mit einer Steigerung des Weltwirtschaftswachstums. Noch vor einem Jahr waren es lediglich 18 Prozent. Die Stimmungslage bleibt jedoch eingetrübt.

An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben in diesem Jahr 45 Prozent der CEOs (Vorjahr: 73 Prozent). 16 Prozent gaben an „unverändert“. Mit Blick auf das Weltwirtschaftswachstum sind die deutschen CEOs in diesem Jahr deutlich zuversichtlicher: 67 Prozent von ihnen rechnen mit einer Steigerung des Weltwirtschaftswachstums (Vorjahr: 14 Prozent). Nur etwa jeder fünfte deutsche CEO (21 Prozent, Vorjahr: 82 Prozent) glaubt an einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums.

Das sind Ergebnisse des 27. Global CEO Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, an dem mehr als 4.700 CEOs aus 105 Ländern teilgenommen haben.

Leicht gestiegene Zuversicht beim kurzfristigen Jahresausblick auf das eigene Unternehmen

Der vorangegangene 26. Global CEO Survey zeigte, dass der Optimismus mit Blick auf das eigene Unternehmen noch bröckelte. Dieser Trend ist vorzeitig gestoppt: In diesem Jahr sind 42 Prozent der deutschen CEOs sehr zuversichtlich, dass ihre Organisation in den kommenden zwölf Monaten wächst (weltweit: 37 Prozent). Im Vorjahr waren es 35 Prozent. 14 Prozent der CEOs hierzulande sind nicht zuversichtlich, dass ihr Unternehmen wachsen wird (Vorjahr: 20 Prozent). Mit Blick auf die kommenden drei Jahre glauben 49 Prozent an ein Wachstum im eigenen Unternehmen (weltweit: 49 Prozent). Im vergangenen Jahr machten 59 Prozent diese Angabe. In Deutschland gibt es eher verhaltenen Optimismus in Bezug auf das wirtschaftliche Wachstum im Land: Lediglich 26 Prozent der CEOs rechnen mit einer Steigerung in den nächsten zwölf Monaten (Vorjahr: 6 Prozent).

Der gestiegene Optimismus bei den CEOs ist ein positives Signal. Gerade in Zeiten von großen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen gilt es, den Blick nach vorne zu richten und zielgerichtet in die Transformation zu investieren. Die Chancen technologischer Innovationen werden erkannt und müssen genutzt werden. So kann langfristiger Erfolg ermöglicht und eine nachhaltige Grundlage für zukunftsorientiertes Wirtschaften geschaffen werden. — Petra Justenhoven,Sprecherin der Geschäftsführung von PwC Deutschland

Das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland sinkt leicht: Das Ausland sieht Deutschland auch in diesem Jahr noch als den drittwichtigsten Wachstumsmarkt, aber mit weniger Zustimmung. Deutschland kann seine Top-3-Position in den nächsten Jahren verlieren. Noch 15 Prozent der CEOs ausländischer Unternehmen gaben an, dass Deutschland für ihr Unternehmenswachstum in den kommenden zwölf Monaten wichtig sei (Vorjahr: 18 Prozent). Mit den USA (29 Prozent, Vorjahr: 40 Prozent) und China (21 Prozent, Vorjahr: 23 Prozent) bleiben die Top-Märkte der letzten Jahre ebenfalls vorn, allerdings mit deutlichen Abstrichen. 14 Prozent nannten das United Kingdom (UK) als einen wichtigen Wachstumsmarkt (Vorjahr: 18 Prozent). Indien hat sich mit acht Prozent mittlerweile auf Platz fünf vorgearbeitet.

Cyber-Risiken, geopolitische Konflikte und der Klimawandel sind die größten Sorgen

Die zunehmenden Spannungen auf der Welt und insbesondere die gestiegene Anzahl an Cyber-Angriffen bereiten den CEOs Sorgen. Das beunruhigt CEOs: 42 Prozent der deutschen CEOs gaben an, dass Cyber-Risiken ihr Unternehmen sehr stark gefährden (weltweit: 21 Prozent) sowie geopolitische Konflikte (28 Prozent, weltweit: 18 Prozent) und der Klimawandel (28 Prozent, weltweit: 12 Prozent). Darüber hinaus sehen CEOs ihre Organisationen nach wie vor von der makroökonomischen Volatilität (23 Prozent, weltweit: 24 Prozent) und der Inflation (16 Prozent, weltweit: 24 Prozent) gefährdet. Gesundheitsrisiken und soziale Ungleichheit folgen auf den nächsten Plätzen (jeweils 5 Prozent, weltweit: 11 Prozent und 5 Prozent).

Regulatorische Vorgaben sorgen für Veränderungen in den Prozessen

Auf die Frage, welche Faktoren Veränderungen im Unternehmen beeinflussen, antworteten 65 Prozent der CEOs in Deutschland, dass in den letzten fünf Jahren insbesondere gesetzliche Vorgaben zu großen Veränderungen in Prozessen geführt haben (weltweit: 42 Prozent). 40 Prozent gaben Störungen der Lieferkette (weltweit: 31 Prozent) an. 37 Prozent nannten Veränderungen in den Kundenpräferenzen (weltweit: 42 Prozent) sowie den Klimawandel (weltweit: 22 Prozent). Für 26 Prozent sind technologische Veränderungen (weltweit: 46 Prozent) wichtige Treiber. Der demografische Wandel wurde von 23 Prozent (weltweit: 19 Prozent) der Befragten genannt.

Geschäftsmodelle weiter unter Druck

30 Prozent der deutschen CEOs glauben nicht, dass das eigene Unternehmen in zehn Jahren noch wirtschaftlich tragfähig sein wird, wenn der derzeitige Kurs beibehalten würde (weltweit: 45 Prozent).

Das verdeutlicht den wachsenden, massiven Veränderungsdruck, unter dem viele Unternehmen stehen. Wichtig ist jetzt die Konsequenz, mit der das Geschäftsmodell, die Strategie und die operative Exzellenz auf eine nachhaltige Performance des Unternehmens ausgerichtet wird. — Petra Justenhoven,Sprecherin der Geschäftsführung von PwC Deutschland

Im Vorjahr machten diese Angabe noch 27 Prozent (weltweit: 39 Prozent).

Umsetzung von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) kommt schleppend voran

Die strategische Bedeutung von KI haben die Unternehmen erkannt: 33 Prozent gaben an, ihre eigene Technologiestrategie aufgrund generativer KI verändert zu haben (weltweit: 31 Prozent). Rund zwei Drittel (67 Prozent) der befragten deutschen CEOs gaben an, dass sich die Art und Weise der Arbeit mit Einführung der Technologie verändern wird (weltweit: 70 Prozent). 65 Prozent der deutschen CEOs sind überzeugt, dass durch neue Marktteilnehmer, Produkte oder Preisansätze die Wettbewerbsintensität in den Branchen zunehmen wird (weltweit: 68 Prozent). Allerdings geht die Implementierung von KI-Lösungen nur schleppend voran: Nur neun Prozent gaben an, dass in den vergangenen 12 Monaten generative KI ganzheitlich in ihrem Unternehmen eingeführt wurde (weltweit: 32 Prozent).

Bild: Kevin Gonzalez (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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