25.10.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Ausgezeichnet wurden Lösungen, die den Autoverkehr im Wohnumfeld reduzieren, die Anbindung der Quartiere an Bus und Bahn verbessern, Sharing-Angebote bieten und das Fuß- und Radwegenetz optimieren. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs erhalten jeweils 5.000 Euro. Für die drei besten Projekte wurde jeweils ein Kurzfilm produziert, der die beispielhaften Lösungen zeigt.
Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern) erhält den Preis für ihr Projekt „Bitte wenden!“. Seit 2022 sorgt ein On-Demand-Bus-Angebot dafür, dass Stadtgebiete und Ortsteile bedarfsgerecht bedient werden. Eine Sharing-Station verknüpft E-Bikes, Lastenräder und ein E-Sharing-Auto mit der neu angelegten Haltestelle des bereits bestehenden Bedarfsverkehrs. Mit Aktionen wie „Auto abgeben“ animierte die Stadt die Bürgerinnen und Bürger, für einige Wochen auf das Auto zu verzichten und dafür ein Mobilitätsbudget zu erhalten, um umweltfreundliche Mobilitätsangebote zu testen und das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen.
Die Stadt Neunkirchen (Nordrhein-Westfalen) wurde für das Projekt „Integrierte Mobilität denken, den Umweltverbund stärken!“ ausgezeichnet. Die Stadt machte Wege für den Fußverkehr mit Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sicherer und attraktiver. Eine neue Mobilstation im Stadtkern verbindet die Menschen vor Ort auf vielfältige Weise. Ob mit dem Rad, dem Bus oder zu Fuß – Mobilität ist hier für alle einfach und zugänglich. Durch die Einführung eines Schulischen Mobilitätsmanagements werden an den Grundschulen Hol- und Bringzonen für Eltern eingerichtet, Gehwege verbreitert und auch Haltestellen verlegt, damit der Schulweg für alle sicherer wird.
Der Landkreis Reutlingen (Baden-Württemberg) erhält einen Preis für das Projekt „LandMobil“. LandMobil kombiniert verschiedene Mobilitätslösungen, die an lokale Bedürfnisse angepasst werden. Ziel ist es, den ersten und letzten Kilometer zu überbrücken, um den öffentlichen Verkehr flexibel erreichbar zu machen. Geschaffen wurden dafür in zwei Pilotgemeinden ein E-Carsharing und ein E-Scooter-System sowie eine moderne Fahrradabstell- und -Reparaturanlage. Jedes Angebot kann mit der jeweiligen App ausgeliehen werden. Zusätzlich gibt es noch eine Mitfahrplattform. Die Pilotgemeinden und der Landkreis arbeiten weiterhin sehr erfolgreich, über die Pilotphase hinaus, für die Fortsetzung der Maßnahmen zusammen.
Für gleichwertige Lebensverhältnisse brauchen wir gute Mobilitätsangebote, und zwar direkt am Wohnort. Für mehr Mobilität in ländlichen Regionen zu sorgen, ist wichtig für eine gleichberechtigte Teilhabe, für mehr Lebensqualität und nicht zuletzt auch für die Umwelt. Das BMWSB unterstützt dabei die Entwicklung und Umsetzung innovativer Konzepte, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland weiter zu sichern und zu verbessern.
Parlamentarische Staatssekretärin im BMWSB Elisabeth Kaiser
„Kleinere Städte und Gemeinden widmen sich mit großem Engagement der Aufgabe, die wohnortnahe Mobilität zu verbessern und sie umweltverträglicher und sicherer zu machen“, ergänzte BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges. „Die Mitwirkung der Menschen vor Ort ist ein Erfolgsgarant. Mit dem Wettbewerb zeichnen wir vorbildliche Projekte aus, die sich bereits bewährt haben. Nachahmung empfohlen!“
Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung, Verkehr, Planung und Verwaltung hat die Projekte ausgewählt. Das BMWSB und das BBSR stellen die 20 Gewinner-Projekte im Online-Nachschlagewerk Mobilikon (www.mobilikon.de) vor. Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen.
Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms Region gestalten statt. Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik des Bundes. Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.
Bundesland | Projekt |
---|---|
Bayern | AktiVVo Holzwinkel/Roth- und Zusamtal |
Bayern | BITTE WENDEN! im ecoQuartier der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm (Sonderauszeichnung) |
Hessen | Bürger*innen-Carsharing in den Marburger Aussenortsteilen |
Thüringen | Bürgerbus Floh-Seligenthal |
Nordrhein-Westfalen | CAAruso – Nachbarschaftliches E-Carsharing in Velen und Ramsdorf |
Bayern | callheinz im östlichen Grabfeld |
Bayern | Carsharing im Quartierskontext – Alpenmobil Sonthofen |
Nordrhein-Westfalen | Digitales E-Lastenrad-Sharing im Kreis Coesfeld |
Brandenburg | Ein Leihradsystem für die Prignitz |
Nordrhein-Westfalen | Einführung virtueller Haltestellen zur Optimierung eines bestehenden On-Demand-Systems |
Nordrhein-Westfalen | ePium / Linien-E-Carsharing Stadt Borgholzhausen |
Nordrhein-Westfalen | Integrierte Mobilität denken, den Umweltverbund stärken! (Sonderauszeichnung) |
Baden-Württemberg | LandMobil (Landkreis Reutlingen) (Sonderauszeichnung) |
Nordrhein-Westfalen | Mobil bis zur Haustür (Rhede) |
Sachsen | Mobilstation Marienthal |
Brandenburg | „MOL-Box mit Bike zum Bus“. Smarte Fahrradboxen zur sicheren Aufbewahrung von Bikes an Bushaltestellen in Märkisch-Oderland |
Hessen | Ortsteile der Stadt Homberg-Efze werden mobil – mit Welferode ist der Start gelungen |
Sachsen-Anhalt | Soziales Carsharing auf dem Weg zum Autonomen Fahren |
Bayern | Teilhabe überall. Pilotprojekt zur Stärkung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen der Metropolregion Nürnberg |
Nordrhein-Westfalen | Vernetzte Mobilität in Laer – ein neuer Weg zur ländlichen Verkehrswende |
Bild: Pexels (Pixabay, Pixabay License)
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