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Live-Events 2.0: Planung und Umsetzung mehrsprachiger Veranstaltungen

18.03.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kroll Languages GmbH.

Präsenzveranstaltungen kommen mit Macht zurück. Während Veranstalter:innen bei mehrsprachigen Online- und Hybridevents mittlerweile fest im Sattel sitzen, bleiben analoge Konferenzen teilweise hinter ihren Erwartungen zurück. Was also braucht es, um eine multilinguale Veranstaltung zum Erfolg zu führen?

Präsenzveranstaltungen sind tot, es lebe die Präsenzveranstaltung! Waren Remote- und Hybrid-Veranstaltungen in der Pandemie die Rettung für Unternehmen, nimmt die Anzahl reiner Live-Events mittlerweile wieder stark zu. So fanden im Jahr 2022 etwas weniger als zwei Millionen Veranstaltungen vor Ort statt – das sind knapp 50 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Planen Unternehmen heute Konferenzen mit hohem Internationalisierungsgrad onsite statt online, so lautet die Herausforderung aus neu erlernter Digital-Praxis, wieder zurück in „alte“ Routinen zu finden. Insbesondere der Einsatz von Konferenzdolmetscher:innen erfordert eine intensive Vorbereitung. Welche komplexen Herausforderungen sich daraus ergeben und wie Event-Planende diesen sinnig begegnen, verdeutlichen die unten folgenden Einblicke.

Durchdachte Planung von Beginn an

Denken Firmen über den Einsatz professioneller Konferenzdolmetscher:innen nach, sollten sie diese frühzeitig in die Konzeption ihrer mehrsprachigen Veranstaltungen einbeziehen. Im Anschluss an die erste Kontaktaufnahme mit organisierenden oder beratenden Dolmetschenden beginnt binnen kurzer Zeit die Bedarfsplanung. Beratend oder organisierend meint in diesem Zusammenhang, dass die Sprachmittler:innen auch auf die Organisation von Konferenzen spezialisiert sind. Welche Arten des Dolmetschens und Sprachkombinationen sind erforderlich? Wie viele Sprachmittler:innen werden benötigt und welche technischen Voraussetzungen sind notwendig? Auf Wunsch organisieren und koordinieren beratende Dolmetschende den gesamten Arbeitseinsatz, von Veranstaltungsbriefing über Technikbeschaffung bis hin zur gemeinschaftlichen Nachbereitung. Die Kostenfrage ist abhängig von Art und Dauer des Auftrags und damit verbunden unterschiedlichen Kostenkomponenten, wie Honorar, Reisekosten sowie Konferenz- und Dolmetsch-Technik.

„Unternehmen, die in der Vergangenheit noch keine Berührungspunkte mit Dolmetschenden hatten, ziehen im Optimalfall schon in der Vorbereitungsphase organisierende Sprachmittler:innen hinzu“, empfiehlt Cátia Kroll Taliani, Gründerin der B2B-Dolmetscheragentur Kroll Languages. Die Vorteile eines beratenden Dolmetschenden liegen dabei auf der Hand: Neben punktgenauer Bedarfsermittlung und professioneller Vorarbeit steht Unternehmen eine zentrale Ansprechperson zur Seite. Event-Planende sparen auf diesem Weg Arbeitsaufwand, Zeit und monetäre Mittel.

Qualität per Kooperation

Die Qualität einer Verdolmetschung hängt stark vom Redner:in-Dolmetscher:in-Zusammenspiel ab. Die folgenden Aspekte sichern, dass die Inhalte eines Vortrags bei Nichtmuttersprachler:innen gut und richtig ankommen:

  • Unterlagen rechtzeitig zugänglich machen
    Je besser Dolmetschende mit dem Gegenstand eines Vortrags vertraut sind, desto präziser übertragen sie diesen in eine andere Sprache. Redemanuskripte oder Präsentationen sollten Vortragende deshalb mit entsprechender Vorlaufzeit zur Verfügung stellen, insbesondere dann, wenn fachspezifisches Vokabular die Rede spickt.
  • Vortragen lernen
    In schallisolierten Kabinen lauschen Dolmetscher:innen dem Vortragenden per Kopfhörer. „Bewegen sich Redner:innen während ihres Vortrags frei auf der Bühne, sind Ansteck- oder transportable Mikrofone unabdingbar. Für eine lückenlose Verdolmetschung bleibt der Mund nah am Mikrofon“, unterstreicht Diplom-Dolmetscherin Kroll Taliani. Ein angenehmes Sprechtempo und kurze Redepausen erleichtern es Publikum und Dolmetschenden gleichermaßen, einem Vortrag zu folgen. Eigennamen und Zahlen bereichern einen Vortrag und sollten langsam und deutlich ausgesprochen werden. Grundsätzlich gilt: Freies Reden erleichtert das Zuhören.
  • Sichtbar bleiben
    Um Mimik und Gestik zum besseren Verständnis der Rede zu berücksichtigen, richten Dolmetschende ihre Blick auf die sprechende Person. Vortragende sollten darauf achten, den Dolmetscher:innen zugewandt auf der Bühne zu stehen.
  • Sprachliche Finessen sparsam dosieren
    Sprichwörter, Witze und Wortspiele wirken in den meisten Fällen kulturspezifisch und lassen sich nur selten in eine andere Sprache übertragen. „Im Worst Case entstehen Missverständnisse beim internationalen Publikum“, warnt Cátia Kroll Taliani. Auch den Gebrauch von Abkürzungen sollten Vortragende auf ein Minimum beschränken oder ihre Bedeutung vor erstmaliger Verwendung erklären. Viele Kurzwörter erschließen sich für Außenstehende nicht auf Anhieb.

Bild: Rawpixel (Rawpixel, rawpixel Lizenz)

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