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Im Laden gucken und dann im Internet kaufen? Am Bau ist’s oft umgekehrt

07.03.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult GmbH.

Jeder Einzelhändler kann ein Lied davon singen: Ganz besonders interessierte Kunden, die sich erst ausführlich beraten lassen, es sich dann aber noch in Ruhe überlegen möchten und auf Nimmerwiedersehen aus dem Laden verschwinden – und bei der Konkurrenz online bestellen.

Bei beruflichen Einkäufen in der Baubranche ist diese Masche aber eher selten, wie eine Untersuchung zum Einkaufsverhalten von BauInfoConsult zeigt: Eine deutliche Mehrheit im dem Bauhandwerk lehnen ein solches Verhalten unter Geschäftspartnern in Bausch und Bogen ab. Umgekehrt – also im Internet stöbern und dann doch im Fachgeschäft kaufen – wird allerdings oft ein Schuh draus.

Die telefonische Befragung der Düsseldorfer Marktforscher unter 501 Bauunternehmern, Malern, Trockenbauern, SHK-Installateuren und Dachdeckern macht deutlich, dass den meisten Bauakteuren das berüchtigte „Abgreifen“ von Informationen im Laden fremd bleibt: Zusammen vier von fünf Bauhandwerkern lehnt es rundweg ab in der Fachhandelsfiliale Produktinfos nur anzufragen, um sie dann in Online-Webshops (günstiger) zu erstehen.

Das hat vermutlich einen schlichten Grund: Im Berufsalltag suchen die Befragten wohl eher selten bloß zum Schnuppern eine Fachhandelsfiliale auf, sondern nur, wenn sie einen ganz konkreten Materialbedarf decken müssen. Immerhin: Jeder sechste Trockenbauer und SHK-Installateur outet sich als bloßer „Beratungs-Schnorrer“ im Fachhandel, der die Einkäufe dann doch in einem Webshop tätigt.

Sehr viel branchenüblicher ist interessanterweise das genau umgekehrte Verfahren: Webshops werden von jedem zweiten Bauakteur dazu genutzt sich über Produkte zu informieren. Gekauft wird danach jedoch beim bevorzugten Fachhändler – mit dem die Abläufe bei der Materialbeschaffung schließlich gut eingespielt sind. Die generelle Fairness der Handwerker gegenüber dem Handel hängt aber nicht zuletzt auch mit den dreistufigen Vertriebsstrukturen in der Branche zusammen: Im Bauhandwerk wird der Fachhandel als wichtiger Geschäftspartner geschätzt, dem man nicht einfach mutwillig das Wasser abgraben will.

Über die Studie:

Diese und weitere Informationen zum Einkaufsverhalten bei insgesamt 501 Bauunternehmern, Malern/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Dachdeckern stammen aus dem Monitor "Zukunftsmarkt: Online-Handel am Bau". Dabei werden u. a. behandelt:

  • Relevante Distributions- und Bestellwege für verschiedene Produktgruppen?
  • Häufig bestellte Bauprodukte in Webshops?
  • Bedeutung der verschiedenen Webshop-Typen (Fachhandel-/Hersteller-/DIY-/allgemeine und reine Bau-Webshops)
  • Brand Funnel für die wichtigsten branchenrelevanten Online-Verkaufsplattformen (Bekanntheit? Verwendung? Präferenz?)
  • Vor-, Nachteile sowie Einstiegsschwellen von Webshops aus Sicht der Verarbeite
  • Bedeutungswandel von Webshops am Bau in der Zukunft
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