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Gedanken zum Internationalen Tag der Bauwerkssicherheit

30.05.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsches Institut für Bautechnik.

Am 22. Mai 2024 begingen zahlreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure im Bereich der Bauwerkssicherheit erstmals den International Building Safety Day. Gerhard Breitschaft, Präsident des DIBt, teilt seine Gedanken:

Am 22. Mai 2024 begehen zahlreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure im Bereich der Bauwerkssicherheit erstmals den International Building Safety Day. Ziel dieses Tags ist es, den Wert und Mehrwert einer sicheren gebauten Umwelt zu würdigen und dafür zu sensibilisieren, wie wichtig zuverlässige und nachhaltige bauliche Lösungen für das Leben und Wohlergehen der Menschen, aber auch für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen sind.

Bestürzende Ereignisse – wie das Erdbeben in der Türkei und Syrien 2023, der Einsturz einer Brücke in Genua 2018 oder der Brand des Grenfell Tower im Großraum London 2017 – machen uns bewusst, dass es beim Thema Bauwerkssicherheit oft um nichts weniger als um Menschenleben geht.

Bauwerksicherheit ist deshalb in allen Gesellschaften der Welt ein zentrales Thema. Wir möchten uns ohne Gefahr für Leib und Leben in Gebäuden aufhalten oder Brücken und Straßen nutzen können. Da es 100%-ige Sicherheit jedoch nicht gibt, müssen sich Gesellschaften auf tolerierbare Risiken einigen. Dieser Kompromiss wird von Land zu Land unterschiedlich ausfallen und auch stark von der ökonomischen Situation des jeweiligen Landes abhängen.

Wichtige Stellschrauben für Bauwerkssicherheit sind vollständige, fundierte Normen, sowohl für Bauprodukte als auch für die Planung, Bemessung und Ausführung. Notwendig sind zudem sichere Verfahren für Fälle, in denen von diesen etablierten Regeln abgewichen werden soll. Last but not least haben sich eine solide Ausbildung von Planenden und Ausführenden und unabhängige Kontrollen als maßgeblich erwiesen. Von daher ist dieser Tag auch ein Dankeschön an alle Fachleute, die durch ihr Können und Wissen an einer sicheren gebauten Umwelt mitwirken.

Auch wenn sich aus Kostengründen nicht alle Länder den gleichen Sicherheitsstandard leisten können und wollen, so ist klar, dass ein Minimum von Regeln und Vorschriften und deren Umsetzung nicht nur erforderlich sind, weil Pfusch am Bau letztlich teuer und kurzsichtig ist, sondern weil Menschenleben überall kostbar sind. Ein internationaler Austausch über Sicherheit ist dabei hilfreich, was nicht bedeuten soll, dass die Konzepte der entwickelten Länder um jeden Preis kopiert werden sollen. Ziel muss es sein, regional angepasste Lösungen zu finden.

Im internationalen Vergleich leistet sich Deutschland ein hohes Niveau an Bauwerkssicherheit – und dafür bin ich dankbar. In Hinblick auf die aktuelle Diskussion um steigende Baukosten sollten wir deshalb genau hinschauen, was wir "sicher" als Luxus abtun können.

Der Internationale Tag der Bauwerkssicherheit findet 2024 erstmals auf Initiative des International Code Council (ICC) in den USA statt und soll künftig ein fester Termin in den Kalendern der Bauwelt werden. Ein Tag, an dem wir würdigen, was wir gemeinsam erreicht haben und darüber nachdenken, wie wir das Niveau an Bauwerkssicherheit weltweit erhöhen können. Schon in diesem Jahr nehmen zahlreiche Organisationen, die am Regelungsrahmen für sicheres Bauen mitwirken, am International Building Safety Day (IBSD) teil. Über die Mitwirkenden und Fallbeispiele für mehr Bauwerkssicherheit können Sie sich auf der IBSD-Website informieren und einschlägige Aktionen in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #IBSD verfolgen.

Bild: Matthew Hamilton (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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