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Deutsche zeigen wenig Interesse an Grippeschutzimpfungen

27.10.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Betriebskrankenkasse Mobil Oil .

75 % der Deutschen ließen sich in der vergangenen Grippe-Saison nicht gegen Influenza impfen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage* der BKK Mobil Oil.

Auch für die kommende Grippe-Saison ist kein signifikanter Anstieg der Impfzahlen in Sicht: So lehnen 80 % der Befragten, die sich 2013/14 nicht impfen ließen, einen Impfschutz auch für diesen Winter ab – wenngleich Experten warnen, dass die kommende Grippe-Saison deutlich stärker ausfallen könnte als die vergangene. Wie sehr die meisten Menschen die Virus-Grippe unterschätzen, bestätigt auch Dr. Jan Leidel, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut – und das, obwohl die Grippe auch für jüngere, völlig gesunde Menschen sehr schwer verlaufen kann.

Den Deutschen mangelt es weiterhin an Akzeptanz für die Grippe-Impfung. Vor allem junge Menschen scheinen von der Möglichkeit einer Immunisierung gegen Influenza unbeeindruckt: So planen nur 6 % der 18- bis 29-Jährigen, die im vergangenen Winter nicht gegen Influenza geimpft waren, einen Impfschutz für die kommende Grippe-Saison 2014/15. Dabei kann die Grippe auch für junge, scheinbar gesunde Menschen zu schweren Folgeerkrankungen wie Herzmuskel- oder Lungenentzündungen führen. „Neben den bekannten Risikogruppen sollten auch junge Menschen das Infektionsrisiko nicht unterschätzen“, erklärt STIKO-Experte Dr. Leidel. Darüber hinaus rät er: „Besonders Schwangere weisen ein erhöhtes Risiko auf. Die Gefahr, wegen einer Herz- oder Lungenerkrankung ins Krankenhaus zu müssen, steigt für sie während einer Influenzawelle auf das sechs- bis achtfache an.“

Geringes Impfbewusstsein in allen Altersgruppen

Nicht nur junge Menschen räumen der Impfung gegen Influenza keinen hohen Stellenwert ein – das allgemeine Desinteresse zieht sich durch sämtliche Altersgruppen. So ließen sich 75 % der Befragten in der vergangenen Grippe-Saison 2013/14 nicht impfen, bei den 50 bis 70-Jährigen hatte mehr als jeder Zweite (64 %) keinen Impfschutz. Immerhin: Von allen Befragten, die sich vergangene Saison nicht gegen Influenza impfen ließen, beabsichtigen aktuell 8 %, sich für den Winter 2014/15 immunisieren zu lassen. Bei der Altersgruppe der 50 bis 70-Jährigen trifft dies auf 12 % zu. Ein positives Ergebnis, denn vor allem für diese Altersgruppe empfiehlt die STIKO eine Immunisierung. Nach Angaben des Robert Koch Instituts kommt es jährlich zu bis zu 20.000 zusätzlichen, durch Grippeinfektionen bedingten Krankenhauseinweisungen. „Dies betrifft hauptsächlich ältere Menschen, da bei ihnen die Influenza durch ein schwächeres Immunsystems oft länger und schwerer verläuft“, so Leidel.

Grippeimpfung: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Häufig bestehen Unklarheiten darüber, wann die Impfung gegen Grippe idealerweise erfolgen sollte. „Ende Oktober ist ein guter Zeitpunkt für die Influenza-Schutzimpfung“, erklärt Dr. Leidel. „In diesem Monat fällt die Häufigkeit allgemeiner Erkältungskrankheiten noch gering aus, das Infektionsrisiko durch andere Krankheiten ist also niedrig und man kann sich gesund impfen lassen.“ Die Grippeimpfung bietet dann einen 4- bis 6- monatigen Schutz.

* Befragt wurden durch das Marktforschungsinstitut IPSOS in einer repräsentativen Mehrthemen-Umfrage in Deutschland 986 Personen ab 18 Jahren. Befragungszeitraum: 12. bis 16.09.2014.

Grippe-Impfung ja oder nein? Die wichtigsten Fakten:

  • Besondere Risikogruppen: Die Ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts empfiehlt vor allem Menschen ab 60 Jahren und Risikogruppen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Hierzu zählen Menschen mit chronischen Grunderkrankungen, wie etwa Herzkrankheiten, Diabetes oder Asthma, aber auch medizinisches Personal, Pflegekräfte und Menschen, die durch einen Beruf mit hohem Publikumsverkehr besonders ansteckungsgefährdet sind.
  • Besondere Vorsicht für Schwangere: Auch Schwangere weisen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, schwer zu erkranken. So steigt das Risiko, etwa wegen einer Herz- oder Lungenerkrankung ins Krankenhaus zu müssen, während einer Influenzawelle auf das sechs- bis achtfache an.
  • Gutes Timing: Ein optimaler Schutz lässt sich erreichen, wenn man die Grippe-Impfung Ende Oktober vornimmt. Da sich die saisonale Virus-Grippe meist nach der Weihnachtszeit verbreitet, sollte der Immunschutz zu diesem Zeitpunkt vorliegen. Ein Immunschutz tritt nach etwa 14 Tagen auf und schützt in der Regel zwischen 4 und 5 Monaten vor einer Infektion.
  • Gesund zur Grippe-Impfung: Grundsätzlich gilt: Bei leichten Erkältungen mit Temperaturen bis 38° C können Impfungen bedenkenlos stattfinden. Trotzdem sollte man lieber gesund zur Grippe-Impfung gehen, da auftretendes Unwohlsein sonst schnell als Impf-Nebenwirkung gedeutet wird.
  • Virenschutz: Auch wenn es keinen 100-prozentigen Impfschutz gibt, so bewahrt die Grippe-Impfung in ca. 60 bis 80 % der Fälle vor der Viruserkrankung – Vor allem für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren ist die Impfung daher besonders empfehlenswert.

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