25.11.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: SPIE.
Während Frankreich die letzten Vorbereitungen für die UN-Klimakonferenz COP21 trifft, die im Dezember in Paris stattfinden soll, veröffentlicht SPIE, führender europäischer Multi-Service-Dienstleister in den Bereichen Energie und Kommunikation, eine europaweite Studie[1] über Bekanntheit und Wahrnehmung der Energieeffizienz und der COP21.
Der Bekanntheitsgrad der COP21 ist von Land zu Land verschieden: 78% der Franzosen geben an, schon davon gehört zu haben. Bei den Deutschen sind es 59%, bei den Belgiern 45%, bei den Niederländern 37% und bei den Briten 34%. Von den befragten Europäern erklären 50% der Franzosen, 30% der Deutschen, 20% der Belgier, 26% der Niederländer und 19% der Briten, dass sie genau wissen, worum es sich dabei handelt.
Für die meisten Europäer ist der COP21 ein wichtiges Ereignis, das sich zum Ziel gesetzt hat, einen kollektiven Anstoß zu geben, die Länder im Kampf gegen die Klimaerwärmung zu mobilisieren, Informationen zu diesem Thema zu verbreiten und die Mitbürger zu sensibilisieren. Die meisten erklären sich zudem persönlich an dieser Initiative interessiert. Trotzdem vertreten außer in Belgien die wenigsten die Ansicht, dass die Konferenz eine Wende herbeiführen und konkrete Lösungen hervorbringen kann.
Die meisten Franzosen (68%), Belgier (68%) und Niederländer (60%) geben an, dass sie bereits vom Thema Energieeffizienz gehört haben. Der Bekannheitsgrad des Begriffes ist somit ziemlich hoch, auch wenn nur die wenigsten genau wissen, worum es sich eigentlich handelt (20% in Frankreich und 18% in Belgien) und etwa ein Drittel der Personen in diesen Ländern noch nie davon gehört haben. Die Energieeffizienz scheint in Deutschland eher ein Begriff zu sein (92%, von denen 43% sogar behaupten, genau zu wissen, worum es dabei geht) und noch mehr in Großbritannien (94%, davon 70%, die über genauere Kenntnisse verfügen).
Spontan bringen die Europäer die Energieeffizienz mit Wärmedämmung und - in geringerem Maße - mit Sonnenenergie, Energiesparanlagen und intelligenten Geräten für den Energiehaushalt in Verbindung. Und wenn man ihnen eine Liste von Vorschlägen vorlegt, was unter Energieeffienz wohl zu verstehen sei, kommt allen Europäern zuerst die Vermeidung von Energieverschwendung in den Sinn: in Frankreich 52%, in Deutschland 52%, in Belgien 52%, in den Niederlanden 46% und in Großbritannien 60%.
In allen Ländern erklären mehr als 8 von 10 Personen, dass sie zu Hause darauf achten, den Energieverbrauch gering zu halten: 85% in den Niederlanden, 88% in Großbritannien, 91% in Belgien und sogar 95% in Frankreich und Deutschland. Im Falle von öffentlichen Einrichtungen achtet die Mehrheit der Belgier und Franzosen darauf (71% bzw. 69%), wohingegen die Ergebnisse in den anderen Ländern ungünstiger ausfallen (von 49% in den Niederlanden bis 55% in Großbritannien). Folgerichtig erklären die Befragten, dass sie eher auf einen geringen Energieverbrauch achten, wenn die besagte Einrichtung oder der besagte Ort direkt in ihrem unmittelbaren Handlungs- und Wirkungsbereich liegt. Die Studie zeigte, dass in allen Ländern Immobilienbesitzer und Haushalte mit mittlerem Einkommen, überdurchschnittlich auf den Energieverbrauch achten.
In allen Ländern sind die meisten Personen der Auffassung, dass in den Geschäften zu viel geheizt wird: in Frankreich 67%, in Deutschland 62%, in Belgien 60% und - etwas weniger - in Großbritannien 54% sowie in den Niederlanden 49%, dass aber in ihrer eigenen Wohnung die Heizung die richtige Temperatur hat (78% in den Niederlanden, 70% in Frankreich, 69% in Deutschland, 66% in Belgien und 56% in Großbritannien).
Für die allermeisten Befragten beträgt die ideale Raumtemperatur mehr als 19° C (64% in Großbritannien, 68% in den Niederlanden, 79% in Belgien und sogar 85% in Deutschland). Genauer gesagt liegt für fast ein Drittel der Europäer (32%) die ideale Temperatur bei 20°C und im Schnitt für 21% bei 21°C. Für 21% der Deutschen und 15% der Belgier sind schließlich 22°C die ideale Temperatur. Jedoch behaupten alle, dass sie sich am Arbeitsplatz eher an die entsprechenden Empfehlungen halten als zu Hause.
Während die meisten Belgier (52%), Niederländer (51%) und Briten (45%) der Meinung sind, dass ihr Land in Bezug auf die Energieeffizienz im Durchschnitt liegt, glauben die meisten Deutschen, dass ihr Land ganz vorne liegt (52%), und die Franzosen, dass sie hinterher hinken (51%).
In allen Fällen führen die Personen, die finden, dass ihr Land hinterher hinkt, dies auf einen mangelnden Willen seitens der Politik zurück, Energieeffizienz zu einer Priorität zu machen: 84% in Großbritannien, 86% in den Niederlanden und sogar 91% in Belgien, 93% in Deutschland und 94% in Frankreich.
In allen Ländern gelten Privatpersonen und Gebietskörperschaften als am motiviertesten, wenn es um Energieeffizienz geht, noch vor Unternehmen und vor allem vor dem Staat und seinen Behörden (von denen in den meisten Ländern nur die wenigsten Befragten glauben, dass sie sich dafür einsetzen). Die Franzosen weichen ab, indem sie vor allen anderen die Gebietskörperschaften hervorheben, während die britischen Befragten dazu tendierten, alle Beteiligten zu nennen.
In allen Ländern wird als erste Antwort auf die Frage nach den Faktoren, die sie dazu bringen könnten, ihr Energiesparverhalten zu ändern, "die überhöhten Energiepreise" angeführt (85% in den Niederlanden bis 93% in Belgien). Danach die Möglichkeit von Steuervergünstigungen, die bei den Briten jedoch weniger häufig genannt wurde (75%) als bei den anderen Europäern: 92% in Belgien, 90% in Frankreich, 89% in Deutschland und 81% in den Niederlanden.
Schließlich haben die Motivationsfaktoren eine ökologische Dimension: den Willen, die Umweltbelastung in der eigenen Umgebung zu reduzieren (89% in Frankreich bis 73% in den Niederlanden), sowie eine gewisse Sensibilisierung für das Thema Umweltschutz (85% in Frankreich bis 73% in Großbritannien).
Als Lösungen, um den Energieverbrauch in Gebäuden zu reduzieren, wird als erstes eine bessere Wärmedämmung genannt (vor allem in Frankreich: 62% und in Belgien: 57%, weniger in den Niederlanden: 43%), gefolgt vom Einbau von Energiesparvorrichtungen (vor allem in Großbritannien: 53% und in Deutschland: 53%, weniger in Belgien: 44%) und der allgemeinen Sensibilisierung der Nutzer (vor allem in den Niederlanden: 53%, weniger in Großbritannien: 41%).
Zu den vorgeschlagenen Mitteln zur Optimierung und Senkung des Energieverbrauchs befragt, antworten neun von zehn Europäern, dass der technische Fortschritt vorangetrieben werden muss (91% in Deutschland und 95% in Frankreich), dass alle Mitbürger im Alltag dazu beitragen müssen (87% in den Niederlanden und 94% in Frankreich) und dass - in etwas geringerem Maße - die geltenden Vorschriften gelockert und Steuervergünstigungen angeboten werden müssten (73% in Großbritannien und 85% in Frankreich).
"Aus dieser groß angelegten Befragung können viele Lehren gezogen werden, von denen einige sehr ermutigend sind: das Engagement der Europäer für die Energieeffizienz, der Optimismus gegenüber dem Nutzen der Technologie, die Überzeugung, dass Privatleute und Gebietskörperschaften mit ihren Bemühungen ganz vorne liegen, usw.", bemerkt der Vorstandsvorsitzende von SPIE, Gauthier Louette. "Der Leitfaden scheint jedoch ein gewisser Pragmatismus zu sein. ja zum technischen Fortschritt, ja zur Energieeffizienz, sofern damit echte Einsparungen erzielt werden können. Wir bieten unseren Kunden einen Vor-Ort-Service, insbesondere den Gebietskörperschaften, deren erklärtes Ziel es ist, der Bevölkerung die besten Dienste zu günstigen Preisen zu sichern." Gauthier Louette schließt mit folgenden Worten: "Untätigkeit hätte dramatische Folgen und würde uns teuer zu stehen kommen. Es wäre umso unverantwortlicher, als es bereits viele Lösungen gibt und man feststellen kann, dass die zunehmende Motivation und Sensibilisierung der Gesellschaft eine gute Grundlage für ihre rasche Umsetzung in Europa bilden."
*Eine Studie von Harris Interactive für SPIE. Online-Umfragen vom 7. bis 15. Oktober 2015. Repräsentativer Querschnitt von 1.000 Personen in jedem der folgenden Länder: Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande und Großbritannien. Zuteilungs- und Hochrechnungsmethode auf folgende variable Größen angewandt: Geschlecht, Alter, sozio-professionelle Kategorie (für Frankreich) oder Einkommensniveau (für die anderen Länder) sowie Wohnregion.
1. In dieser Mitteilung umfasst der Begriff "europäisch" lediglich die Länder, die an der Studie teilgenommen haben, also Frankreich, Deutschland, Belgien, die Niederlande und Großbritannien.