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Bautrendstudie 2014

18.09.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Glaubwürdige Nachhaltigkeit, intelligente Gebäudetechnik, aber Stagnation beim barrierefreien Bauen

Die aktuelle Branchenstudie Jahresanalyse von BauInfoConsult beleuchtet die zentralen Trends in der deutschen Baubranche: Der Wohnungsbau bleibt wohl auch 2014 der wichtigste Bausektor, wobei das Eigenheimsegment gegenüber dem Geschossbau wieder an Boden gewinnt. Nachhaltiges Bauen ist in den Köpfen der Architekten und Endkunden fest verankert, und die Ansprüche an die Baustoffindustrie nachhaltige Lösung zu liefern sind hoch. Barrierefreies Bauen wird allerdings sehr viel weniger umgesetzt, als darüber gesprochen wird. Ein besonders interessantes Trendsegment ist der wachsende Markt für intelligente Gebäudetechnik.

Zu den wichtigsten Materialtrends im Wohn-und Nichtwohnungsbau gehören Ton, Beton und Aluminium am Dach, Wärmedämmverbundsysteme, massive, aber auch hinterlüftete Wandkonstruktionen und häufig Putz an der Fassade, sowie Keramik, Holz, Linoleum und Laminat beim Fußboden. Ziegel, Beton und Holz zählen außerdem allgemein zu den Lieblingsbaustoffen der Architekten und Bauunternehmer. Bei den Bauweisen bzw. Gebäude-Energiestandards ist die Nachfrage laut den Architekten bei den KfW-Effizienzhäusern 70 und 55 am größten.

Nachhaltiges Bauen: vor allem Braas und Wienerberger überzeugen die Architekten

Generell ist Energieeffizienz aus Sicht der Bauherrn der wichtigste Gesichtspunkt des Bauens, bei dem sie Nachhaltigkeit fordern. Doch auch darüber hinaus ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltags in der Baubranche. Dabei sind auch die Anforderungen der Architekten an die Hersteller von Baustoffen mittlerweile hoch. Damit ein Hersteller wirklich Nachhaltigkeit für sich und seine Produkte beanspruchen kann, sollte er nach Ansicht der Architekten sowohl nachhaltig wirtschaften als auch das Bau-und Installationsmaterial ökologisch nachhaltig transportieren und herstellen.

Neben der Verwendung nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung gehören auch kurze Transportwege, sowie ressourcenschonende Produkte und Produktionsverfahren zu den Nachhaltigkeitsmerkmalen, mit denen die Architekten die Hersteller messen. Glaubwürdig ist die Nachhaltigkeitsanspruch eines Herstellers für die Planer dann, wenn detaillierte Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt werden und die Produkte mit Zertifikaten versehen sind. Als nachhaltige Hersteller gelten vor allem Braas und Wienerberger, Isover und Knauf.

Barrierefreies Bauen kommt nicht vom Fleck

Barrierefreies Bauen ist längst kein Randphänomen mehr. Allerdings wird sowohl beim Bauen im Bestand als auch im Neubau noch keineswegs genügend dafür getan, dass Barrieren beseitigt bzw. vermieden werden. Das zeigt der Vergleich der Befragungsergebnisse in der aktuellen Studie mit älteren BauInfoConsult-Untersuchungen. Zwischen 2009 und 2012 hat die Verhinderung bzw. Beseitigung von Barrieren zwar insgesamt mehr Gewicht zugelegt, aber das Tempo der Entwicklung ist nach wie vor zu langsam, um der Brisanz des Themas gerecht zu werden.

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Kostspielige Investitionen, die notwendig sind, aber nicht unbedingt Spaß machen, schiebt man gerne auf die lange Bank. Dazu gehört offensichtlich auch die barrierefreie Renovierung. Leider bestätigen die Befragten auch mehrheitlich die Aussage, dass barrierefreie Modernisierung im Bestand zumeist dann akut wird, wenn die Beseitigung von Barrieren unvermeidlich geworden ist.

Immerhin sind die Befragten zuversichtlich, was den Stellenwert von barrierefreiem Bauen im Neubau betrifft: So sind 69 Prozent der Bauunternehmer, 58 Prozent der SHK-Installateure und jeder zweite Architekt überzeugt, dass im heutigen Wohnungsneubau Barrierefreiheit zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Technisierung der Gebäude schreitet voran

Insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern und Bürogebäuden sehen Architekten und Bauunternehmer das größte Potenzial für den Einsatz von Gebäudeautomation. Die wichtigsten Techniken, die laut Elektroinstallateuren und Architekten am meisten Zuspruch bei den Kunden finden, sind kameraunterstützte Türkommunikationssysteme, elektrische Türen und Garagentore sowie Überwachungssysteme.

Programmierbare Belüftung stößt dagegen vor allem bei gewerblichen Kunden im Bürosegment auf Gegenliebe. Bei den Lüftungsarten, die im privaten Wohnungsbau am meisten eingesetzt werden, spielt die mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung mit Abstand die größte Rolle. Auch das Potenzial für fensterintegrierte Lüftungssysteme wird nach Ansicht von Architekten, Bauunternehmern und SHK-Installateuren bis 2016 weiter steigen.

Bauprognose 2014: Erholung vor allem im Süden und Osten

Der Eigenheimbau wird derzeit nach wie vor durch stabile Erwerbstätigkeit und steigende Einkommen bei gleichzeitig günstigen Finanzierungskonditionen gestützt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden die Bauherren im Jahresverlauf 2012 dennoch durch die Eurokrise eher verunsichert als zum Bauen animiert. Die Entwicklung der ersten Monate des Jahres stellt für das Baujahr 2014 jedoch bereits eine weitere Steigerung in Aussicht. Bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen lassen sich für 2014 und 2015 weitere Steigerungen der Fertigstellungszahlen im Eigenheimbau erwarten.

Im Drei- und Mehrfamilienhaussektor geht der Anstiegstrend 2013 ungebremst weite, könnte jedoch ab 2014 wieder abflachen. Die Gründe für das Wachstum, das vor allem auf den Ballungsraum-Märkten zu besichtigen ist, sind die zunehmende Zuwanderung in Metropolregionen sowie der generelle Trend zu kleineren Haushalten.

Regional betrachtet kommt bei den Eigenheimen im Jahr 2014 vor allem die Häuslebauer-Region Süd und der Osten (wo insbesondere Brandenburg von der Berliner Metropolregion profitiert, aber auch die anderen Länder wieder nachlegen) wieder auf Kurs. Im Westen dürfte die Erholung allerdings nur auf das Niveau von 2012 zurückklettern, im Nordwesten bleibt es leicht dahinter zurück – insbesondere in den beiden Flächenstaaten. Im Mehrfamilienhausbereich steigen unsere Erwartungen an alle Regionen. Im Jahr 2014 können insbesondere der Nordwesten, Süden und Westen das Vorjahresergebnis nochmals deutlich übertrumpfen.

 

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