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45 Prozent vom Einkommen: So hoch sind die Wohnkosten für Mittelschicht-Familien

18.10.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Immowelt AG.

Ein großer Vergleich der Mietpreise in den 14 größten deutschen Städten zeigt: München ist die teuerste Stadt: Die Wohnkostenquote von Familien aus der Mittelschicht liegt bei 45 Prozent, auf Rang 2 folgen Frankfurt und Berlin mit 39 Prozent. Die geringste Quote weisen Dortmund und Essen auf.

Die Mieten in Deutschlands Großstädten steigen weiter an. Vor allem auch junge Familien mit Kindern aus der Mittelschicht haben derzeit Probleme, bezahlbare Wohnungen in Ballungsgebieten zu finden. Eine Analyse von immowelt.de der 14 größten Städte verdeutlicht das Problem. Dafür wurde aus dem mittleren Einkommen und den Kosten für die Warmmiete die Wohnkostenquote einer Modellfamilie berechnet.

Spitzenreiter bei dieser Quote ist München mit 45 Prozent. Dort müssen Familien mit mittlerem Einkommen fast die Hälfte ihrer Einkünfte von im Schnitt 4.242 Euro (netto) für Warmmiete (1.907 Euro) ausgeben. Angesichts dieser hohen Quote bleibt Paaren mit zwei Kindern häufig nur die Wohnungswahl am preiswerteren Stadtrand oder im Umland. Die zentralen Lagen von München dürften für viele Durchschnittsverdiener längst zu hochpreisig sein.

Bankenmetropole liegt bei Einkommen vor Berlin

Die traditionell teure Banken-Stadt Frankfurt am Main und Berlin folgen mit einer Wohnkostenquote für Mittelschicht-Familien von jeweils 39 Prozent auf dem zweiten Platz. Zwar liegt Frankfurt mit 4.122 Euro beim Gesamteinkommen deutlich vor Berlin (3.559 Euro). Allerdings ist in der Mainmetropole das Mietniveau mit 1.607 Euro Warmmiete höher als in der Bundeshauptstadt mit 1.387 Euro.

Dresdner Wohnquote höher als in Stuttgart

Mit Dresden liegt eine ostdeutsche Stadt auf dem geteilten Rang 4. Familien mit mittlerem Einkommen müssen dort 32 Prozent ihres monatlichen Budgets von 3.444 Euro für das Wohnen ausgeben. Die Quote in Dresden ist damit so hoch wie die in Nürnberg und um einen Prozentpunkt höher als die in Stuttgart mit 31 Prozent. Die Landeshauptstadt Baden-Württembergs schlägt bei den mittleren Einkommen mit 4.249 Euro sogar knapp München. Die Warmmieten für eine familientaugliche Wohnung betragen in Stuttgart 1.327 Euro. Das ergibt Platz 5 im Vergleich.

Das beste Verhältnis von Warmmiete und Einkommen aller deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern bieten Dortmund und Essen mit je 22 Prozent. In Dortmund kostet eine Wohnung zwischen 80 und 120 Quadratmetern 817 Euro, das mittlere Netto-Einkommen einer Familie beläuft sich dort auf 3.646 Euro. In Essen sind die Mieten mit 847 Euro zwar etwas teurer, doch dafür sind die Einkommen der Modellfamilie mit 3.775 Euro ein wenig besser als in Dortmund.

Für die Analyse von Immowelt wurde das Durchschnittsgehalt für die jeweilige Stadt zugrunde gelegt (Median des Einkommens am Wohnort) und mit 150 Prozent pro Paar veranschlagt (ein Partner arbeitet demnach Vollzeit, der andere in 50-Prozent-Teilzeit). Hinzugerechnet wurde die Zahlung von Kindergeld für zwei Kinder. Dieses Einkommen entspricht dem, was gemeinhin als Mittelschicht angesehen wird. Aus dem Verhältnis von Gesamteinkommen sowie Miet- und Nebenkosten der jeweiligen Stadt für eine familientaugliche Wohnung zwischen 80 und 120 Quadratmetern ergibt sich schließlich die sogenannte Wohnkostenquote.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den 14 deutschen Städten über 500.000 Einwohnern waren alle auf immowelt.de inserierten 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe zwischen 80 und 120 Quadratmetern. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils im 1. Halbjahr 2018 angebotenen Mietwohnungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Nebenkosten wurden mit einem Abschlag von 2,17 Euro/Quadratmeter auf eine 100-Quadratmeter-Wohnung hochgerechnet.

Die Auswertung bezieht sich auf eine 4-köpfige Familie mit 2 erwerbstätigen Personen und 2 Kindern unter 18 Jahren. Die Daten zu den Bruttoentgelten stammen aus der Publikation „Sozialversicherungspflichtige Bruttoarbeitsentgelte (Jahreszahlen)“ der Bundesagentur für Arbeit (Stand: 31.12.2017) und wurden von Immowelt in Nettoentgelte umgerechnet. Dabei wurde einmal mit der Steuerklasse 3 (100% Arbeitszeit) und einmal mit der Steuerklasse 5 (50% Arbeitszeit) gerechnet. Bei beiden Personen wurde folgendes Szenario angenommen: kirchensteuerpflichtig, gesetzlich versichert, kein Kinderfreibetrag. Das Kindergeld für die Kinder im Haushalt wurde als dritter Einkommensanteil addiert.

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