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Zur Konjunktur im deutschen Bauhauptgewerbe

21.05.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Verhaltener Optimismus trotz winterlicher Umsatzschwäche // 2 % Umsatzwachstum für 2015 erwartet

Wind und Wetter hätten den deutschen Unternehmen im 1. Quartal 2015 zu schaffen gemacht: Entsprechend seien die Umsätze um 3,0 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückgeblieben. Das teilte heute der Präsident des Haupt­verbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Thomas Bauer im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz anlässlich des „Tages der Deutschen Bauindustrie“ in Berlin mit. Trotzdem sei die Stimmung der Bauunternehmen zu Beginn des 2. Quartals verhalten optimistisch. Die Mehrzahl der Bauunternehmen sei zwar jahreszeitgemäß mit ihrer aktuellen Geschäftslage nicht zufrieden; mit Blick auf das kommende Sommerhalbjahr überwiege jedoch der Optimismus. Der Hauptverband gehe deshalb von nominal 2 % bzw. real 1 % Umsatzwachstum für das Jahr 2015 aus.

 

Der verhaltene Optimismus gehe mit einer Verbesserung der gesamt­wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einher, erläuterte Bauer. Die Konjunktur im Euroraum, habe sich etwas erholt. Der Wertverlust des Euros erleichtere die Exporte in die Märkte außerhalb des Euroraums. Darüber hinaus habe durch den Rückgang vieler Rohstoffpreise die drohende Verteuerung der Importe im Zaum gehalten werden können. Die verhältnismäßig gute Stimmung zu Beginn der Bausaison werde aber auch von der Auftragslage gestützt: Die Unter­nehmen verfügten zu Jahresbeginn über Rekordauftragsbestände – und das im dritten Jahr in Folge. Steigende Auftragseingänge im 1. Quartal von schätzungsweise 3,0 % hätten die Auftragsbücher der Unternehmen sogar noch weiter gefüllt. Entsprechend liege die Reichweite der Auftragsbestände im April mit knapp drei Monaten deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 2,6 Monaten.

Treiber der Baukonjunktur im Bauhauptgewerbe bleibe auch 2015 mit einem Umsatzwachstum von nominal 3 % der Wohnungsbau, prognostizierte Bauer. Für die deutsche Wirtschaft zeichne sich zwar inzwischen ein Stimmungs­umschwung ab; für einen deutlichen Nachfrageschub im Wirtschaftsbau reichten diese Impulse jedoch noch nicht aus. Der Hauptverband erwarte deshalb in dieser Sparte weiterhin ein nominales Umsatzwachstum von 1,5 %. Im Öffentlichen Bau habe sich aufgrund der Investitionsentscheidungen der Bundesregierung die Stimmung aufgehellt. Der Hauptverband habe deshalb seine Umsatzerwartungen für 2015 leicht nach oben revidiert – und zwar auf nominal + 1,5 %.

Dank der weiter moderat steigenden Bauproduktion werde sich der Beschäf­tigungsaufbau auch 2015 fortsetzen, erwartet Bauer. Im Jahresdurchschnitt würden voraussichtlich knapp 760.000 Menschen eine Beschäftigung im deutschen Bauhauptgewerbe finden; das seien 3.000 mehr als 2014 und 55.000 mehr als zum Beschäftigungstiefpunkt der Branche im Jahr 2009. Inzwischen stoße der Beschäftigungsaufbau jedoch an Grenzen. Die Arbeitskräftereserven auf dem deutschen Baumarkt seien weitgehend ausgeschöpft. 16.000 gewerb­lichen Fachkräften, die 2014 in den Ruhestand gegangen seien, stünden nur noch 10.600 neue Ausbildungsverträge gegenüber. Die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter habe im Jahresdurchschnitt 2014 mit 36.500 einen historischen Tiefstand erreicht.

 

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