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Vorsicht, Burnout!

02.05.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Gallup GmbH.

Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich zunehmend auf der Arbeit gehetzt und müssen in gleicher Zeit immer mehr Leistung erbringen. Dies geht aus Daten hervor, die das Beratungsunternehmen Gallup anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai veröffentlicht.

Für die repräsentative Untersuchung wurden 2.198 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren telefonisch interviewt.

Unterschiede nach Alter und im Ost-West-Vergleich

In der Studie stimmten 18 Prozent der befragten Arbeitnehmer vollständig der Aussage zu, dass sie sich bei ihrer Arbeit oft gehetzt fühlen. Fast ein Viertel (24 Prozent) gab an, dass vom Arbeitgeber erwartet wird, in gleicher Arbeitszeit mehr zu leisten. „Vor allem Arbeitnehmer in der Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren sehen sich einem größeren Druck ausgesetzt. Denn in dieser Lebensphase versuchen viele von ihnen, Karriere und Familie in Einklang zu bringen“, erklärt Marco Nink, Senior Consultant bei Gallup Deutschland.

Zudem fühlen sich die Menschen in den neuen Bundesländern stärker von den Entwicklungen betroffen als Arbeitnehmer im Westen des Landes. So gaben mit 24 Prozent der Befragten weitaus mehr ostdeutsche Arbeitnehmer an, auf der Arbeit gehetzt zu sein, als dies in den alten Bundesländern der Fall ist (16 Prozent). „Vor dem Hintergrund höherer Arbeitslosigkeit in den ostdeutschen Bundesländern, steigt aus Angst vor einer Erwerbslosigkeit der Druck auf die Arbeitnehmer. Die Wahrnehmung vieler Arbeitnehmer ist zudem, dass zu wenig Personal für die anfallenden Aufgaben vorhanden ist“, so Nink. Das spiegelt sich seiner Meinung nach auch in den unterschiedlichen Verhältnissen von Gehalt und Arbeitszeit wider: „Ostdeutsche Arbeitnehmer arbeiten im Schnitt 1,5 Stunden länger pro Woche als Arbeitnehmer aus Westdeutschland, verdienen aber rund 800 Euro weniger pro Monat.“

Steigende Burnout-Gefahr

„Mit Blick auf die Ergebnisse verwundert es nicht, dass die Zahl der Burnout-gefährdeten Mitarbeiter in deutschen Unternehmen hoch ist“, meint Nink. Fast ein Drittel (32 Prozent) der befragten Arbeitnehmer gab an, sich durch den steigenden Arbeitsstress in den letzten 30 Tagen innerlich ausgebrannt gefühlt zu haben. Hochgerechnet auf die gesamte Arbeitnehmerschaft in Deutschland betrifft dies fast 11,2 Millionen Arbeitnehmer. „Dabei sollten Unternehmen ein hohes Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben. Eine Krankschreibung auf Grund von Burnout-Syndromen ist vor allem für die betroffenen Menschen tragisch, schadet aber auch den Unternehmen. Denn Arbeitnehmer, die zu viel Stress ausgesetzt sind, fehlen krankheitsbedingt im Schnitt 2,3 Tage länger im Jahr als andere Arbeitnehmer“, so der Gallup-Berater.

Wellbeing auf der Unternehmensagenda

Laut Marco Nink haben viele Firmen dieses Problem bereits erkannt: „Optimistisch stimmt immerhin, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter auf die Unternehmensagenda rückt.“ So gaben 29 Prozent der Arbeitnehmer an, dass sich ihr Arbeitgeber für ihr allgemeines Wohlergehen interessiert. Gallup berät seit vielen Jahren weltweit Unternehmen dabei, wie sie das Thema „Wellbeing“ im Unternehmensalltag verankern können. „Aus unserer Erfahrung heraus ist es notwendig, dass Führungskräfte das Thema stärker in den Fokus stellen. Vielen Mitarbeitern ist möglicherweise nicht bewusst, welche Möglichkeiten ihr Unternehmen im Bereich ‚Wellbeing‘ anbietet. Die Führungskraft ist dabei der Stein des Anstoßes und kann Mitarbeiter ermutigen, in Aktivitäten einzusteigen“, erläutert Nink.

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