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So bleibt die Hitze draußen

02.07.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG.

Was bei vielen den Wohnkomfort einschränkt, kann vor allem für Kleinkinder und ältere Menschen gefährlich werden: Bei anhaltender Hitze können einmal aufgeheizte Räumlichkeiten kaum noch abkühlen. Welche baulichen Maßnahmen helfen, damit das Haus auch bei großer Hitze nicht ins Schwitzen gerät, weiß Architekt Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

1. Die Fenster: Mit dem Licht kommt die Hitze

Großflächige Fenster bringen Licht, aber auch Wärme ins Haus. Abhilfe schaffen getönte Fensterscheiben oder Sonnenschutzfolien. Der Haken: Im Herbst und Winter verringern sie die Helligkeit im Inneren. „Außen angebrachte Verschattungsvorrichtungen halten weit mehr Wärme ab als innen angebrachte Elemente“, erklärt Architekt Sven Haustein. „Es gibt ein breites Sortiment an Verschattungselementen wie Rollläden und Markisen, die wirklich effektiv vor Hitze schützen.“ Noch besser ist es, schon bei der Bauplanung vorzusorgen: Fensterflächen begrenzen oder Beschattungsmöglichkeiten schaffen. Lüftungsanlagen tragen auch ohne Klimatisierung durch erhöhte Nachtlüftung zur Luftzirkulation und Kühlung bei.

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2. Das Dach: Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung

Bei hoher Sonneneinstrahlung kann sich die Deckung auf über 80 Grad Celsius erhitzen. Eine gute Schutzschicht ist also unverzichtbar. „Hellere Ziegel reflektieren mehr Wärmestrahlung und verbessern so den Hitzeschutz“, weiß Sven Haustein. Im Gegensatz zur Verwendung von dunklen Ziegeln heizen sich Gebäude unter einer hellen Eindeckung deutlich weniger auf – ein wichtiger Aspekt für Wohngebäude mit Dachgeschosswohnungen. „Allerdings lässt der Bebauungsplan helle Ziegel häufig nicht zu“, so Haustein. Auch Dachbegrünungen halten Hitze zuverlässig ab.

3. Die Fassade: Innen gedämmt – außen hell

Im Sommer kühl und im Winter warm: Für die richtige Isolierung sorgen Dämmstoffe mit geringer Wärmeleitfähigkeit und hoher Wärmespeicherkapazität. Während alle massiven Bauteile wie Beton, Mauerwerk oder Holz wie Wärmepuffer wirken, erhitzen sich Stahl- und Glaselemente an der Fassade generell stark. Daneben tragen helle Außenwände oder eine Fassadenbegrünung zu angenehmeren Temperaturen bei. „Setzt man auf rankende Pflanzen und nicht auf Selbstklimmer wie Efeu, bleibt die Fassade auch intakt“, erklärt der Experte von Schwäbisch Hall. „Angriffspunkte wie Dachziegel oder Dachrinnen sollten aber regelmäßig geprüft und freigeschnitten werden.“

Experten-Tipp für Bauherren in der Planungsphase: Die monolithische Bauweise mit einem einschaligen Mauerwerk aus Beton, Kalksandstein oder gebranntem Tonstein erfüllt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz und sorgt für ein angenehmes Raumklima.

4. Das Grundstück: Pflanzen statt Beton

Bäume spenden Schatten und schützen wirksam vor Hitze. Im Winter jedoch können hohe Gewächse Wärme und Helligkeit abhalten. Laubbäume lassen Licht durch und sind deshalb eine bessere Wahl als Nadelbäume. Offene Wasserflächen wie ein Teich oder ein Brunnen sorgen für zusätzliche Abkühlung auf dem Grundstück. Versiegelte Flächen, Schottergärten und kahle Böden trocknen bei anhaltender Hitze hingegen besonders schnell aus und nehmen dann kein Wasser mehr auf. Für größere Flächen auf hitzegefährdeten Grundstücken eignen sich trockenbeständige Pflanzen daher besser als Pflastersteine oder Bodenplatten. „Das Grünflächenamt oder ein Gärtner helfen bei der Wahl klimaresistenter Bäume, Obst- und Gemüsesorten sowie Zierpflanzen“, weiß der Architekt.

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