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Sicherheit und Gesundheitsschutz und die Lieferkette

18.02.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.

Unternehmen lagern immer mehr Tätigkeiten und Prozesse aus. Doch welche Auswirkungen hat die wachsende Bedeutung von Lieferketten auf die Arbeitsbedingungen? Ein neuer Bericht der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) beleuchtet das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit innerhalb dieser komplexen Netzwerke von Lieferanten und Diensteanbietern.

Der Bericht „Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette“ analysiert die vorhandene Literatur zum Thema sowie Regierungsstrategien und Fallstudien und gibt einen Überblick darüber, wie Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette verwaltet und gefördert werden können und welche Anreize und Instrumente Unternehmen zur Verfügung stehen, damit ihre Lieferanten und Auftragnehmer sich gute praktische Lösungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit aneignen.

Die Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Sicherheit von Arbeitnehmern gewährleistet werden kann, wenn Organisationen zusammenarbeiten – dies ist auch das Thema der derzeitigen Kampagne der EU-OSHA für gesunde Arbeitsplätze.

Die Direktorin der EU-OSHA, Christa Sedlatschek, sagte dazu: „Unsere Kampagne ‚Partnerschaft für Prävention‘ basiert auf der Idee, dass Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit nicht nur in den Verantwortungsbereich einiger Personen am Arbeitsplatz fallen, sondern dass die sichersten Arbeitsbedingungen dann entstehen, wenn alle Beteiligten einbezogen werden. Nichts veranschaulicht dies besser als Unternehmen, die mit allen an ihren Lieferketten Beteiligten zusammenarbeiten, um die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten.“

Der Bericht zeigt, dass Unternehmen in vielerlei Hinsicht gezwungen sind, mit den an ihren Lieferketten Beteiligten zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu verbessern: Neben marktabhängigen geschäftlichen Überlegungen sowie Programmen für Nachhaltigkeit und soziale Unternehmensverantwortung spielen auch äußere Faktoren, wie rechtliche Vorgaben und die Bedenken von Interessengruppen, Verbrauchergruppen und anderen Beteiligten, eine Rolle. Trotz der erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren und Unternehmen verschiedener Größe geht aus dem Bericht hervor, dass Unternehmen oft nur dann erfolgreich dazu motiviert werden können, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette zu fördern, wenn eine Mischung aus Regelungen und marktabhängigen Maßnahmen und Initiativen angewendet wird.

Unternehmen, die bestrebt sind, ihre Lieferanten zur Einhaltung strenger Vorgaben in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu verpflichten, müssen an verschiedenen Phasen der Auftragsabwicklung beteiligt sein, von der Auswahl eines Auftragnehmers mit hohen Sicherheitsstandards in der Phase vor dem Vertragsabschluss über die Überwachung der durchgeführten Arbeiten bis hin zur Überprüfung der Leistungen der Auftragnehmer in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit, wenn der Vertrag endet. Der Bericht zeigt, dass die erfolgreichsten Initiativen auf einer Kombination von Ansätzen beruhen, bei denen umweltfreundliches und sozialverantwortliches Verhalten eindeutig honoriert werden.

Der Bericht hebt die Bedeutung von Sicherheitszertifizierungssystemen hervor, insbesondere als Möglichkeit zur Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der Lieferkette: Die auf nationaler Ebene für die verschiedenen Systeme zuständigen Behörden untersuchen derzeit die Möglichkeiten zur Anwendung eines gemeinsamen, EU-weiten Ansatzes, mit dem die Zusammenarbeit mit nicht-europäischen Auftragnehmern vereinfacht werden kann.

Neben Beschaffungsstrategien und Sicherheitszertifizierungssystemen betrachtet der Bericht auch weitere Ansätze, mit denen sich die Zahl der arbeitsbezogenen Unfälle und Erkrankungen in der Lieferkette reduzieren ließe und die in Europa breitere Anwendung finden könnten. Im Mittelpunkt dieser Ansätze stehen u. a. die Verdeutlichung von vertraglichen Verpflichtungen, die Verbesserung von Kommunikation, Zusammenarbeit und Schulungen sowie die Einführung von Kontrollverfahren.

Den vollständigen Bericht in englischer Sprache gibt es hier.

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