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27.10.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Orizon GmbH.

Jähzorniger Chef? Fehlende Perspektive? Monotone Arbeit? – Über 24 % aller Arbeitnehmer sind unzufrieden mit ihrer Stelle und suchen aktiv nach einem neuen Job. Die Suchaktivität ist dabei über Geschlechtergrenzen und Bildungsniveaus konstant, so das Ergebnis der Orizon Arbeitsmarktstudie 2014.

Ob Akademiker oder nicht, die Suche nach dem passenden Job ist nicht einfach. Stellenportale bieten zwar Unmengen an Daten, aber wenig Orientierung. Erfolgreicher sind da die erfahrenen Personalberater, die auf Grundlage eines persönlichen Gesprächs passgenaue Stellen vermittelnKonstant hoher Wechselwille.

Knapp ein Viertel aller Beschäftigten (24 %) ist aktiv auf der Suche nach einem neuen Job, wie die Orizon Studie mit über 2.000 befragten Arbeitnehmern zeigt. „Auch Arbeitnehmer in sicheren Arbeitsverhältnissen machen es sich nicht automatisch gemütlich. 19,9 % der Beschäftigten in unbefristeter Festanstellung sind nach eigenen Angaben aktiv auf Stellensuche“, stellt Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer von Orizon, fest. Der Vergleich zwischen den Geschlechtern zeigt nur minimale Unterschiede. Die weiblichen Beschäftigten suchen zu 24,4 % nach neuen beruflichen Möglichkeiten und liegen damit 0,2 % über den Männern. Die Suchaktivität von Hochschul- (23,8 %) und Ausbildungsabsolventen (23,6 %) unterscheidet sich ebenfalls nur marginal. Beschäftigte ohne beruflichen Bildungsabschluss stechen mit einer Suchaktivität von 30,5 % heraus. Mit zunehmendem Alter nimmt die Lektüre der Stellenanzeigen deutlich ab. Bei den 20- bis 29-Jährigen suchen 34,4 % nach neuen Herausforderungen, bei den Arbeitnehmern über 50 Jahre nur noch 16,8 %.

Ursachen der Unzufriedenheit

„Aus unserer täglichen Arbeit mit Bewerbern kennen wir die Sorgen der Arbeitnehmer sehr genau“, betont Traub. „Die zunehmende Befristung von Stellen – selbst im Öffentlichen Dienst – verunsichert die Arbeitnehmer. Sogar wenn die Möglichkeit auf einen Anschlussvertrag besteht, schaut sich ein Arbeitnehmer mit Weitblick nach anderen Optionen um.“ Dissonanzen im sozialen Gefüge und das Betriebsklima, so Traub, seien weitere Faktoren. Ein schwieriges Verhältnis zum Chef oder den Kollegen könne auch der Beweggrund für den Abschied aus einem Unternehmen sein. „Der Grat zwischen Burnout und Boreout ist schmal“, weiß Traub, „Viele Arbeitnehmer sind gestresst bis überfordert und mindestens ebenso viele sind von eintönigen Aufgaben gelangweilt.“

Suchen! Aber wie?

Die Suche nach einer neuen Stelle gestaltet sich auch im Zeitalter von Big Data als schwierig. Die suche über Jobportale ist für viele Arbeitssuchende frustrierend, da keine, unpassende oder viel zu viele Stellen in der Trefferliste erscheinen. Der konträre Weg über informelle und persönliche Netzwerke – über die nach wie vor viele Stellen vergeben werden – ist gerade für junge Arbeitnehmer und Berufsrückkehrer nur begrenzt zugänglich. „Die Algorithmen der Suchmaschinen können eine persönliche Beratung nicht ersetzen“, konstatiert Dr. Traub. „Unsere Personalberater nehmen sich die Zeit, den Bewerber mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen kennenzulernen. Sind dem Bewerber etwa Weiterbildungsangebote oder flexible Arbeitszeiten besonders wichtig, wird dies bei der Suche berücksichtigt. Gleichzeitig haben unsere Berater die Gegebenheiten in den einstellenden Unternehmen im Blick. Auf diese Weise kann eine passgenaue Personalvermittlung erfolgen und Enttäuschungen auf beiden Seiten vermieden werden.“

Hintergrundinfos zur Studie
Die Orizon GmbH hat 2014 zum dritten Mal die Orizon-Arbeitsmarktstudie durchgeführt. An der bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen dieses Jahr 2.051 Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus.


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