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Gefährliche Mischung

26.08.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V..

Die deutsche Wirtschaft schwächelt. Zahlreiche Risiken verunsichern die Unternehmer. Der Protektionismus spielt dabei auf den ersten Blick für die meisten eine kleinere Rolle als oft vermutet, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Die Unternehmen fürchten vor allem Fachkräfte-Engpässe.

Seit Monaten tritt die deutsche Wirtschaft auf der Stelle. Vor allem die Industrie leidet seit Anfang vergangenen Jahres unter einem Abschwung. Als wichtigste Ursache dafür gelten meist weltweite Unsicherheiten und der zunehmende Protektionismus. Dabei beschäftigen die meisten deutschen Unternehmen größtenteils andere Sorgen, zeigt eine neue IW-Studie: Demnach sind Fachkräfte-Engpässe das größte Problem. Rund 61 Prozent der deutschen Unternehmen sehen darin ein großes Risiko für ihre Geschäftsabläufe. Für die Studie wurden rund 2.400 deutsche Unternehmen im Frühjahr dieses Jahres befragt.

Inlandsnachfrage, Verteilungspolitik, Cyber-Kriminalität

Jedes dritte Unternehmen hält eine intensivere Verteilungspolitik für ein großes Risiko, darunter fallen beispielsweise höhere Sozialversicherungsbeiträge und striktere Arbeitsmarktregulierungen. Eine schwächere Inlandsnachfrage ist für rund 29 Prozent der deutschen Unternehmen eine Herausforderung. Weitere größere Risiken sind teure und schlecht verfügbare Rohstoffe sowie Cyber-Kriminalität. Die Risiken durch Protektionismus und einen No-Deal-Brexit bewerten die Unternehmen dagegen als überschaubar: Nur jedes siebte Unternehmen befürchtet, dass Zölle und Handelsbeschränkungen die eigenen Exporte stark beeinträchtigen könnte.

Internationale Risiken betreffen vor allem große Industrie-Unternehmen

Protektionismus und neue Handelsbarrieren schaden vor allem jenen Unternehmen, die direkt mit dem Ausland Geschäfte machen. Da aber der Großteil der deutschen Unternehmen nicht international aufgestellt ist, fühlen sie sich von diesen Risiken vergleichsweise wenig direkt betroffen. Die Verunsicherung durch Brexit, Protektionismus und Finanzkrisen betrifft vielmehr die großen Unternehmen: „Rund 70 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sehen ihre Exporte durch einen verschärften Protektionismus bedroht, fast ein Drittel sieht sogar hohe Risiken“, sagt IW-Ökonom Jürgen Matthes. Ähnliches gilt für die Gefahr durch einen No-Deal-Brexit. „Die internationalen Risiken haben die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft und maßgeblich zur konjunkturellen Abkühlung beigetragen“, resümiert Ko-Autor Michael Grömling.

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