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Factsheet: Blick auf Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit

17.02.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Zeitarbeit ist männlich, eintönig und beansprucht körperlich.

"Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit" lautet der Titel des dritten Factsheets zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, das die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. 2012 gab es in Deutschland rund 880.000 Zeitarbeiter. Fast drei Viertel (71 %) waren männlich. Im Vergleich zu den übrigen Erwerbstätigen berichten sie häufiger über schwere körperliche Arbeit, ungünstige Umgebungsbedingungen und Monotonie. Trotz ihres durchschnittlich jüngeren Alters klagen sie stärker über Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Während die Frauen in Zeitarbeit mehrheitlich im Dienstleistungsbereich arbeiten, verrichten Männer ihre Arbeit überwiegend im Produktionsbereich. Dies spiegelt sich in den Arbeitsbedingungen wider.

So geben Zeitarbeiter häufiger an, mit den Händen oder im Stehen zu arbeiten als die übrige Erwerbsbevölkerung. Ungünstigen klimatischen Bedingungen wie Zugluft, Kälte, Hitze oder Nässe ist fast jeder dritte Zeitarbeiter oft ausgesetzt, außerhalb der Zeitarbeit nur jeder fünfte. Zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer geben an, dass sich ihre Arbeit ständig wiederholt. Auch ist ihr Handlungsspielraum deutlich eingeschränkter als bei den übrigen Erwerbstätigen. Dafür erleben sie weniger Termin- und Leistungsdruck und müssen seltener verschiedene Dinge gleichzeitig erledigen.

Während es bei den psychosomatischen Beschwerden keine deutlichen Unterschiede zu den anderen abhängig Beschäftigten gibt, klagen deutlich mehr Zeitarbeitnehmer über Schmerzen im Muskel-Skelett-Bereich. Angesichts des jungen Durchschnittsalters der Zeitarbeiter sollten Fehlbelastungen vermieden werden, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Eine ergonomische, gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung und ein Verhalten, das die Gesundheit schont, tragen dazu bei. Das Factsheet gibt weiterführende Hinweise auch zu Handlungshilfen, um Zeitarbeit gesundheitsgerecht zu gestalten.

Das Factsheet "Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit" steht als PDF auf der Internetseite der BAuA unter http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Statistiken/Arbeitsbedingungen/Erwerbstaetigenbefragung-2011-2012.htmlwww.baua.de/arbeitsbedingungen im Bereich BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.

Hintergrund:
Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 handelt es sich um eine repräsentative Erhebung unter 20.000 Erwerbstätigen in Deutschland. Durch sie werden differenzierte Informationen über ausgeübte Tätigkeiten, berufliche Anforderungen, Arbeitsbedingungen und -belastungen, den Bildungsverlauf der Erwerbstätigen sowie über die Verwertung beruflicher Qualifikationen gewonnen.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.


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