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Europäische Bauprognose: deutsche Wachstumsdynamik langsamer, Spanien kommt wieder in Gang

25.02.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Die konjunkturellen Aussichten für die europäische Baubranche sind unterschiedlich.

Während die Wachstumsdynamik auf dem deutschen Baumarkt leicht auf die Bremse tritt, dürfte das krisengeschüttellte Spanien bald wieder in die Gänge kommen. Bis Italien und Frankreich sich aus dem Negativstrudel freischwimmen können, dürfte aber noch eine Weile dauern.

Dies zeigen Ergebnisse des aktuellen Q4 2015 Berichts des Europäischen Architektenbarometers – einer quartalsweise erhobenen Studie von Arch-Vision, bei der 1.600 Architekten in acht europäischen Ländern befragt werden.

Die nur gering gestiegenen Umsätze haben nicht zu höheren Umsatzrenditen geführt; es besteht nach wie vor ein hoher Wettbewerbsdruck, der weiterhin über die Preise ausgetragen wird. Angesichts der Tatsache, dass Bauen immer noch arbeitsintensiv ist und der Lohnkostenanteil um ein vielfaches über dem der stationären Industrie liegt, wird der Kostenwettbewerb vor allem auf dem Rücken der tarifgebundenen Betriebe ausgetragen.

Seit dem dritten Quartal 2010 zeigt sich langfristig betrachtet eine positive Entwicklung bei den deutschen Archi-tekten ab, wobei 2015 diesen Trend erneut bestätigte. Sowohl das Arch-Vision-Architektenauftragsbarometer als auch das Architekten-Umsatzbarometer stiegen über das Jahr betrachtet an – wenn auch mit leichten Schwankun-gen zwischen den einzelnen Quartalen.

Da die Genehmigungsentwicklung im Wohnungsbau seit dem Jahr 2014 kontinuierlich leicht nach oben zeigt und nur 7 Prozent der befragten deutschen Architekten von leeren Auftragsbüchern in den nächsten 12 Monaten aus-gehen, erwartet Arch-Vision auch weiterhin eine positive Entwicklung beim zukünftigen Bauvolumen, allerdings mit kleineren Wachstumsraten: 2016 soll das deutsche Bauvolumen um 2 Prozent ansteigen und danach in 2017 und 2018 nur noch um lediglich 1 Prozent pro Jahr zulegen.


© BauInfoConsult GmbH;
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Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich mittlerweile im von der Immobilienkriese schwer getroffenen Spanien ab. Hier scheint sich langsam die Erholungsphase nach dem Crash einzustellen. Die Auftragsbücher und Umsätze der spanischen Planer zeigen erste Zeichen einer Verbesserung an, aber auch die Genehmigungszahlen im Nichtwohnungsbau deuten an, dass die Baukrise bald endgültig überwunden sein könnte und sich ein deutliches Wachstum einstellen wird (bis 2018 zwischen 4 und 6 Prozent jährlich). Ähnliche starke Bauvolumenzuwächse von bis zu 5 Prozent jährlich in 2018 erwarten auch die Niederlande, wobei hier das Bauvolumengesamtniveau kleiner als in Spanien ist.

Die negative Situation unter den französischen und italienischen Architekten wird sich wohl auch 2016 nicht spürbar ändern. Auch wenn in beiden Ländern einzelne Indikatoren – wie etwa Auftragsbestände in Frankreich oder Genehmigungen in Italien – leichte Verbesserungen andeuten, bleibt die Gesamtsituation vorerst negativ.

Daher kann man das prognostizierte Null-Wachstum für die Jahre 2017 und 2018 schon als erste Verbesserungen ansehen. Großbritannien, Belgien und Polen haben mit solchen Negativszenarien in nächster Zeit nicht zu kämpfen: in diesen Ländern scheint sich bis 2018 ein bescheidenes Bauvolumenwachstum von jährlich rund 2 Prozent einzustellen.

Diese und viele weitere Ergebnisse und Trends zu den europäischen Baumärkten findet man im europäischen Ar-chitektenbarometer, einer internationalen Untersuchung, die unter 1.600 Architekten in Europa erhoben wird. Die Studie wird in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen viermal im Jahr von Arch-Vision durchgeführt.

Neben Indikatoren für die Vorhersage des europäischen Bauvolu-mens wird jedes Quartal ein Thema in den Mittelpunkt gestellt. Architekten können nicht nur als verlässliche Quelle für Informationen zur künftigen Baukonjunktur verwendet werden, sondern ihre Rolle ist überhaupt zentral, da sie großen Einfluss darauf haben, wie Projekte gebaut und welche Materialien verwendet werden.

 

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