14.09.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Edenred Deutschland.
Die Mehrheit der Befragten vertraut sowohl in die Zukunft Deutschlands als auch in die ihres Arbeitgebers. Doch die hohe wirtschaftliche Leistung, auf die das Vertrauen basiert, fordert gleichzeitig ihr Tribut: viele Arbeitsstunden. So ist die mit Arbeit verbrachte Zeit mittlerweile die größte berufliche Sorge der Arbeitnehmer. Für die repräsentative Studie wurden 2015 13.600 Mitarbeiter aus 14 Ländern befragt, davon 800 in Deutschland.
39 Prozent der in Deutschland Befragten sorgen sich um die vielen Stunden, die sie mit ihrer Arbeit verbringen. Dies sind neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – damit ist die für den Beruf aufgewandte Zeit in diesem Jahr zum Sorgenkind Nummer eins geworden. Um ihr Gehalt und den Erhalt des Arbeitsplatzes machen sich die Deutschen dagegen mittlerweile weniger Gedanken.
Die Sorge um die erhöhte Arbeitszeit hat allerdings auch ihre guten Seiten, denn viel Arbeit bedeutet in der Regel volle Auftragsbücher und gute Zahlen: So haben 62 Prozent der Befragten generell Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands und 70 Prozent in die des Unternehmens, in welchem sie arbeiten. Blickt man auf die Konjunkturlage innerhalb Europas, ist es nicht verwunderlich, dass die Deutschen im europäischen Vergleich am stärksten an die wirtschaftliche Zukunft ihres Landes glauben. Was das Vertrauen der Arbeitnehmer in ihr Unternehmen anbetrifft, stehen Deutschland und die Niederlande mit jeweils 70 Prozent auf Platz zwei. Österreich mit 76 Prozent führt das Feld an. Am wenigsten Vertrauen haben die befragten Arbeitnehmer in der Türkei und in Italien. Hier sind es jeweils nur 49 Prozent.
Auf Managementebene ist der Optimismus noch größer als unter den Arbeitnehmern: 83 Prozent der befragten Manager setzen auf die Zukunft Deutschlands und 86 Prozent auf die des Unternehmens. Erstaunlich ist jedoch, dass 2015 die befragten Arbeitnehmer viel skeptischer gegenüber den Entscheidungen der Unternehmensleitung sind als im Jahr zuvor: Gaben 2014 73 Prozent der Befragten an, den Entscheidungen der Geschäftsführung zu vertrauen, sind es aktuell nur noch 58 Prozent. Dies sind beachtliche 15 Prozentpunkte weniger. „Der zunehmende internationale Wettbewerbs- und Innovationsdruck und die fortschreitende Digitalisierung erfordern oft schnelle und vielleicht auch manchmal unbequeme Entscheidungen“, weiß Christian Aubry, Geschäftsführer von Edenred Deutschland. „Wichtig für den Vertrauensaufbau zwischen Führungsebene und Belegschaft ist die transparente Kommunikation der Entscheidungen in alle Unternehmensebenen hinein. Ebenso eine ehrliche Anerkennung der Arbeit, die jeder einzelne Mitarbeiter leistet.“
Das zeigt das Edenred-Ipsos-Barometer 2015 ebenfalls: Deutsche Arbeitnehmer sind motiviert. Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) gaben an, aktuell mit konstanter bzw. steigender Motivation zu arbeiten. Die Qualität ihres Arbeitslebens bewerten sie auf einer Skala von 1 bis 10 mit sieben Punkten. Dies ist der höchste Wert seit Durchführung der Studie in Deutschland.
Die positive Einstellung wirkt sich bei zwei Dritteln der befragten Arbeitnehmer auch auf die Treue zum Unternehmen aus. „66 Prozent haben noch nicht darüber nachgedacht, das Unternehmen zu verlassen“, so Aubry. „Generell zeichnet sich der Trend hin zu einer stärkeren Bindung schon seit 2013 ab. So prüfen aktuell nur noch 34 Prozent der befragten Arbeitnehmer interessante Jobmöglichkeiten. 2014 waren es noch 38 Prozent, 2013 sogar noch 40 Prozent. Dies sind positive Signale für 2015.“
Die von Edenred in Auftrag gegebene, europaweite Studie wird seit 2008 jährlich durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos mittels einer Online-Befragung durchführt. Die gesamte Studie sowie die verwendeten Grafiken stehen unter zum Download zur Verfügung.
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