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Beschäftigte leiden unter Arbeitsdruck

07.12.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund.

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und der Ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske haben heute in Berlin den neuen DGB-Index Gute Arbeit 2015 vorgestellt. Im Mittelpunkt des repräsentativen Reports, für den mehr als 4900 Beschäftigte zu ihren Arbeitsbedingungen befragt wurden, steht in diesem Jahr die Arbeitsintensität.

„Beschäftigte leiden unter dem massiven Arbeitsdruck. Aufgabenumfang und Arbeitszeit passen zu häufig nicht zusammen – 52 Prozent fühlen sich bei der Arbeit gehetzt und unter Druck. Besonders diejenigen, die Überstunden machen und lange arbeiten, neigen dann auch noch dazu, Pausen ausfallen zu lassen oder zu verkürzen. Pausen sind kein Luxus, sie gehören zur Regeneration“, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. „Solche Belastungen sind gesundheitsgefährdend, sie gehören reduziert. Zahlreiche Betriebsvereinbarungen dazu gibt es bereits, aber wir brauchen mehr davon.“ Zunehmend würden Unternehmen nach Fachkräften suchen müssen. „Wer will, dass Fachkräfte lange bleiben und neue kommen, muss gerade jetzt mit den neuen Belastungen durch die Digitalisierung die Arbeitsintensität im Auge behalten.“ Frau lehnt an Regal

„Der aktuelle DGB-Index Gute Arbeit belegt: Gehetzt und unter Zeitdruck arbeiten, das ist der psychische Belastungsfaktor Nummer eins in der Arbeitswelt“ sagte der Ver.di Vorsitzende Frank Bsirske. „Quer durch alle Branchen arbeiten 33 Prozent aller Beschäftigten, also ein Drittel, sehr häufig oder oft unter Zeitdruck aufgrund zu knapper Personalbesetzung. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert deshalb unter anderem einen gesetzlichen Mindeststandard für die Personalbemessung an Krankenhäusern.“

Laut Report werteten die Beschäftigten die Arbeitsintensität mit 49 Indexpunkten (von 100) am schlechtesten. Dahinter stehen mehrere Ursachen: 52 Prozent der Beschäftigten fühlen sich sehr gehetzt. 55 Prozent berichteten über häufige Störungen bei der Arbeit, 21 Prozent gaben an, dass sie Abstriche bei der Qualität der Arbeit machen müssen, um das Pensum zu schaffen.

Die Bewertung der Einkommenssituation hat sich dank guter Tarifabschlüsse und Einführung des Mindestlohns leicht verbessert: Die Indexpunkte stiegen von 47 Punkten in 2014 auf 50 Punkte in 2015. Positiv bewerten die Beschäftigten weiterhin den Sinn ihrer Arbeit mit 80 Indexpunkten: Die eigene Arbeit sei ein wichtiger Beitrag für den Betrieb und die Gesellschaft.

Weitere Zahlen und Details finden Sie hier im Report.


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