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Auf einem Auge blind – demografischer Wandel

05.01.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC Strategy (Germany) GmbH.

PwC-Demografie-Studie: 90 % der Unternehmen rechnen erst mittelfristig mit Auswirkungen. Die Sorge um Personal lenkt von den Folgen für das Geschäftsmodell ab - doch Politik und Unternehmen müssen handeln.

90 % der deutschen Unternehmen erwarten starke Auswirkungen des demografischen Wandels erst in sieben bis zehn Jahren. Nur 69 % haben heute schon im Blick, wie sich die alternde Gesellschaft auf ihre Zielgruppen und deren Bedürfnisse auswirkt. Dabei trifft der demografische Wandel die Wirtschaft in Deutschland bereits heute spürbar. Vor allem der Mangel an qualifizierten Fachkräften spitzt sich immer weiter zu. 80 % der Unternehmen sehen deshalb zunächst nur Handlungsbedarf im Bereich Personal. Das verbleibende Fünftel der Unternehmen hat nach eigenen Angaben bisher jedoch noch keinerlei Maßnahmen ergriffen, um sich auf die Alterung unserer Gesellschaft einzustellen.

„Die Unternehmen in Deutschland wissen, dass der demografische Wandel auch an ihnen nicht spurlos vorübergehen wird. Sie konzentrieren sich aber einseitig auf Personalfragen und unterschätzen die Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell. Die Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten wird sich mindestens ebenso dramatisch verändern wie der Arbeitsmarkt“, sagt Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.

Ansatzpunkte für eine Lösung der Personalsorgen sehen 75 % der Unternehmen in flexiblen Arbeitszeiten sowie in Beschäftigungsmodellen, die den Bedürfnissen von Familien entgegenkommen. Dagegen ziehen nur 28 % der befragten Unternehmen in Betracht, gezielt Mitarbeiter einzustellen, die älter als 50 Jahre sind. Große Unternehmen haben bei der Entwicklung innovativer Arbeitszeitmodelle zwar die Nase vorn, doch selbst bei ihnen fehlen klare Konzepte. Kleine bis mittlere Unternehmen haben in diesem Punkt allerdings deutlichen Nachholbedarf.

Geschäftsmodelle unter Druck

„Alle Geschäftsmodelle gehören auf den Prüfstand“, sagt Michael Burkhart, Partner bei PwC und Experte für den demografischen Wandel. „Der Bevölkerungsrückgang wird nicht nur die Hersteller von Babynahrung betreffen, sondern beispielsweise auch Energieversorger, den Einzelhandel oder Automobilhersteller. Der Kreis potentieller Kunden wird kleiner und die Kunden immer älter.“ Die Altersspanne der sogenannten werberelevanten Zielgruppe hat sich bereits nach hinten verschoben: Lange standen die 14- bis 49-Jährigen im Fokus, heute gelten die 20- bis 59-Jährigen als maßgebend.

Hilferuf an die Politik

Klare Konzepte, wie Unternehmen den demografischen Wandel als Chance nutzen können, gibt es in der deutschen Wirtschaft kaum. Der Ruf nach Hilfe aus der Politik ist deshalb umso lauter. Von der Unterstützung für pflegende Berufstätige (76 %) und berufstätige Eltern (74 %), über die Förderung einer betrieblichen Altersvorsorge (62 %) bis zu Impulsen für flexiblere Arbeitszeitmodelle (61 %) reicht der Forderungskatalog. „Unsere alternde Gesellschaft verändert sich so massiv, dass die Wirtschaft die gewaltigen Herausforderungen nicht alleine bewältigen kann. Genauso wichtig wird es aber sein, dass die Unternehmen den demografischen Wandel ernst nehmen“, sagt Winkeljohann. „Wer sich heute umfassend mit dem demografischen Wandel auseinandersetzt und die kommenden Veränderungen kennt, wird sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen“, ergänzt Michael Burkhart.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die im Herbst 2014 mehr als 200 Manager von Unternehmen jeder Größe und aus verschiedenen Branchen der deutschen Wirtschaft zu den Herausforderungen des demografischen Wandels befragt wurden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/demografischer-wandel


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