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E-Recruitment in Deutschland weiter auf dem Vormarsch

19.11.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW).

Um neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen, setzen Unternehmen der Informationswirtschaft in Deutschland zunehmend auf E-Recruitment, also den Einsatz digitaler Lösungen zur Gewinnung neuen Personals. Der aktuelle Wert der alternativen Personalbeschaffung beträgt im Jahr 2018 über 77 Prozent.

Dies ist ein Ergebnis einer repräsentativen Unternehmensbefragung im Wirtschaftszweig Informationswirtschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im September 2018 durchgeführt hat.

Fast alle Großunternehmen ab 100 Beschäftigten nutzen inzwischen E-Recruitment-Instrumente. Bei den mittleren Unternehmen ab 20 Beschäftigten nutzen rund 90 Prozent elektronische Medien zur Personalbeschaffung. Den größten Zuwachs verzeichnet das E-Recruitment im Bereich der kleinen Unternehmen, wo aktuell knapp 73 Prozent auf E-Recruitment setzen, fast sieben Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren.

Unter den verschiedenen E-Recruitment-Instrumenten spielt die Platzierung von Stellenanzeigen auf der firmeneigenen Webseite die größte Rolle. Mehr als 58 Prozent der Unternehmen versuchen so neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen. Online-Stellenbörsen wie beispielsweise Stepstone oder Monster werden von 52 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft genutzt. Einen deutlichen Zuwachs konnten auch Social Media-Plattformen im Bereich der Personalbeschaffung verzeichnen. Aktuell geben 27 Prozent der Unternehmen an, diese Plattformen bei der Personalbeschaffung einzusetzen. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei unter 23 Prozent.

Werden die einzelnen Instrumente nach Unternehmensgröße betrachtet, so zeigen sich nach wie vor deutliche Nutzungsunterschiede. Während beispielweise 72 Prozent der Großunternehmen Social Media-Kanäle zur Beschaffung von Personal einsetzen, liegt die Nutzungsrate bei den Kleinunternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten nur bei etwas mehr als 21 Prozent. Zudem ist seit 2016 die Nutzungsrate bei größeren Unternehmen deutlich stärker gestiegen als bei Kleinunternehmen. Strukturell zeigt sich ein ähnliches Bild bei der Nutzung von Online-Stellenbörsen und der Platzierung von Anzeigen auf der firmeneigenen Webseite.

Persönliche Empfehlung bleibt häufigster Rekrutierungsweg

„Nach wie vor sind allerdings persönliche Empfehlungen das mit Abstand am häufigsten genutzte Instrument zur Rekrutierung von Personal“, sagt Dr. Jörg Ohnemus, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“. Mehr als 71 Prozent der Unternehmen setzen aktuell auf diesen Weg der Personalgewinnung. Das sind acht Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2016. Im Gegensatz zum positiven Trend bei den elektronischen Rekrutierungsinstrumenten, scheint die Schaltung von Anzeigen in Printmedien hingegen eher rückläufig zu sein. Aktuell nutzen noch 28 Prozent der Unternehmen Zeitungen und Zeitschriften, um Stellenanzeigen aufzugeben. „Interessant ist die Tatsache, dass Printmedien nicht nur bei den großen und bekannten Unternehmen eine rückläufige Nutzung erleben, sondern auch die kleinen Unternehmen immer seltener dieses Instrument in Anspruch nehmen“, so Ohnemus.

Um die Bedeutung der verschiedenen Rekrutierungsinstrumente zu erfassen, wurden die Unternehmen um eine Einschätzung des derzeit erfolgreichsten Instruments gebeten. Nach wie vor, und mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2016, sind persönliche Empfehlungen am erfolgversprechendsten. Rund 45 Prozent aller Unternehmen in der Informationswirtschaft geben dies an und damit knapp zehn Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2016. Ebenfalls zulegen konnten die zweitplatzierten Online-Stellenbörsen, wenn auch nur in geringem Umfang (plus 1,6 Prozentpunkte).

Die Schaltung von Anzeigen auf der eigenen Webseite scheint hingegen nicht mehr so erfolgversprechend zu sein. Nur noch neun Prozent der Unternehmen sehen diese Maßnahme als derzeit am erfolgversprechendsten an. Dieser Rückgang ist allerdings nur auf die Kleinunternehmen und insbesondere die mittelständischen Unternehmen zurückzuführen. Großunternehmen berichten hier von zunehmend positiven Erfahrungen.

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